Woche 3

Tagebuch - Düsseldorf - Marathon 2004

Woche 3

Montag, 23. Feb 2004 - langer Lauf - 2:59 h - Schuh : Mizuno

Karnevalsbedingt hole ich heute den langen Lauf von gestern nach. Ein wenig unmotiviert gehe ich schon zu Werke, etwas sträubt sich heute gegen einen Drei-Stunden-Lauf. An dem Sekt, den ich gestern getrunken habe, kann es natürlich nicht liegen...  Zur Hilfe kommt mir, das ich es schaffe, mich in meiner Heimatstadt Düsseldorf zu verlaufen. ( nein, so viel Sekt war es nun auch nicht...) Aber als sich Stephan nach 1:30 h verabschiedet, beschließe ich als Motivationshilfe eine neue Strecke im Ostpark zu erkunden. Die Strecke führt geradeaus an einer Bahnlinie vorbei, an den rechts gelegenen Hausrückseiten versuche ich einzuordnen, wohin dieser Weg wohl führt. Als ich dann plötzlich das Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion sehe, bin ich doch etwas erstaunt: Hier bin ich also... Der Rückweg verläuft in einem großen Bogen, so dass ich Stunden brauche.

Dienstag, 24. Feb 2004 - Regenerationslauf - 48:16 min. - Ort : Rheinufer - Schuh : Brooks Glycerin

Mittwoch, 25. Feb 2004 - Ruhetag

Montezuma : Herrscher des Aztekenreichs (...) wurde von dem spanischen Eroberer Cortez im November 1519 gefangen genommen und bei dem folgenden Aufstand der Mexikaner tödlich verwundet.
Aha... und was hat das nun damit zu tun, dass ich es mir auf der Toilette gemütlich machen muß ?
Bin mir auch nicht so ganz sicher, ob man das heute wirklich als “Ruhe”tag eintragen darf ???

Donnerstag, 26. Feb 2004 - flotter Lauf 1:17 h - Ort : Tartan - Bahn - Schuh : Fila Flow

Der Kampf gegen den inneren Schweinehund !
Unter diesem Motto stand der heutige Lauf. Ich finde mich voller Tatendrang auf der Tartanbahn ein, merke aber nach wenigen Metern, dass das Laufen noch auf den Magen schlägt. Dieses gleichmäßige Aufsetzen läßt es im Bauch spürbar rumoren. Also entschließe ich mich kurzfristig, statt Intervall zu einem lockeren Lauf.
Einfach gesagt, schwer getan - immerhin befinde ich mich ja auf einer Tartanbahn, dessen landschaftlichen Reize mir verborgen bleiben - denn es gibt ja auch keine...
Also Training gegen den inneren Schweinehund, eine Eigenschaft, die beim Marathon ja auch nicht schaden kann. 35 Runden braucht er, um mich in die Knie zu zwingen.

Freitag, 27. Feb 2004 - lockerer Lauf 1:58 h - Ort : Rhein-Ufer - Schuh : Brooks Glycerin

Düsseldorf - Neuschnee - Berg 5 cm - Tal 3 cm - Rodelbahn : geöffnet

Ja, sakra, das ist ja zu schön um wahr zu sein ! Neuschnee in Düsseldorf - hier spricht der Wettermann normalerweise von Winterwetter, wenn er eine Ansichtskarte aus Österreich bekommen hat - und heute gibts Schneehöhen, die man in centi(!)-metern messen kann !
Nun, mein Wochenplan ist somit endgültig im Eimer, bei den Bodenverhältnissen geht kein Intervall - Training, zumal es auch einen kräftigen Wind hat (wobei ich nicht weiß, ob man das in diesem Winter noch erwähnen muß...). Aber “what shall ?” - Heute ist Winter in Düsseldorf, da gehört ein Läufer eh nicht auf die Tartanbahn. Da ich auch zu lange arbeiten muß, um einer Einladung zu Kaffee und Kuchen nachzukommen, entschließe ich mich zu einem langen Lauf im Schnee.

Samstag, 28. Feb 2004 - Regenerations-Lauf - 55:53 min. Ort : Aaper Wald - Schuh : Mizuno

Es hat über Nacht weiter geschneit ! Der Wettermann meldet bis zu 7 cm im Rheinland. Wo hat er gemessen ? In Düsseldorfer Stadtgebiet liegen 10 cm, das Umland meldet übereinstimmend 20 cm, ja selbst auf meinem Balkon liegen 5 cm ! Die Sonne läßt sich nicht lumpen und verwandelt den Aaper Wald in eine traumhafte Winterlandschaft.

Sonntag, 29. Feb 2004 - langer Lauf - 3:00 h - Ort : Aaper Wald - Schuh : asics......

Heute fällt das Lauftraining aus :-)
Nachttemperaturen unter null Grad lassen die geschlossene Schneedecke im Aaper Wald überleben, dazu blauer Himmel und glasklare Luft. Und, man muß es einfach erwähnen, kein Wind !
So gestaltet sich der lange Lauf zu einer wahren Belohnung zum Abschluß der ersten Trainingsphase. Rodelnde Kinder, im und mit dem Schnee herumtollende, fröhliche (!) Hunde. Ich treffe mehrere Bekannte, die sich die Zeit mit einer Schneeballschlacht vertreiben. Bei soviel Spaß um einem herum merkt man das Laufen kaum. Ein Umstand, den Herr Ockers, so er diese Zeilen lesen würde, kaum verstehen könnte (vgl. Buch...., Buchkritik folgt in Kürze) - Heute wird mir der unterschied zwischen einem Läufer und einem Kämpfer in Laufschuhen deutlich wie selten zuvor.

Fast schon ein wenig Wehmut beschleicht mich, als ich meinen Wagen erreiche - doch eine Blase am linken Fuß (die Socke war etwas verrutscht) sagt mir, das es denn doch für heute reicht. Zum Glück bin ich seit meinem Geburtstag Besitzer eines kleinen Wellness-Päckchens, in dem sich auch Blasenpflaster findet.

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