Woche 9

Montag, 05. Apr  2004 - Ruhetag


Dienstag, 06. Apr  2004 - Dauerlauf - 1:12 h - Ort : Rheinufer - Schuh : Brooks Glycerin
Mittwoch, 07. Apr  2004 - schneller Lauf - 1:15 h - Ort : Rheinufer - Schuh : Mizuno
Donnerstag, 08. Apr  2004 - ruhiger Lauf - 0:49 h - Ort : Aaper Wald - Schuh : asics Gel 1080

Depri - Wetter
Eben noch eine blaue Lücke am Himmel entdeckt, türmen sich dunkle Wolken bedrohlich auf. Das Spiel einzelner Tropfen in Pfützen verliert an Anmut, wenn sturmartige Böen einem den kurzen Regenguß in das Gesicht schleudern. Noch nicht ganz getrocknet, nimmt man eine von der tief stehende Sonne in sattes Frühlingsgrün gefärbte Landschaft mehr irreal wahr. Die Begeisterung über die skurril anmutende Kombination aus gleichzeitigem Regenfall und Sonnenschein hält sich in engen Grenzen. Auch das große Wetterglück, beim Hagelschauer noch im Trockenen gesessen zu haben, verkommt zur Randnote.
Nein, Trainingswoche 9 und Aprilwetter reissen mich in ein tiefes Motivationsloch, die Erinnerungen an das Frühlingserwachen in Österreich, das kurze Intermezzo mit Temperaturen über 20 Grad am Rhein, verschwimmen wie der Blick durch das Regen-Schweißgemisch, das mir von der Stirn tropft.


Karfreitag, 09. Apr 2004 - längerer Lauf - 1:48 h - Ort : Aaper Wald - Schuh : Fila Flow

Es geht doch
Zu dritt nehmen wir heute den Kampf gegen das schlechte Wetter auf - sichtbar beeindruckt von soviel Entschlossenheit beschränkt sich das Aprilwetter auf wenige Tropfen. So fällt es direkt viel leichter, den Lauf in die Länge zu ziehen.


Samstag, 10. Apr 2004 - langer Lauf - 2:52 h - Ort : Aaper Wald - Schuh : asics Gel 1080

Schwerstarbeit
Heute spüre ich die Belastung der vergangenen Tage besonders stark, Stephan hat noch den Halbmarathon in den Knochen. Zum Glück spielt Ingolf, der nach seiner Verletzung langsam aber sicher Form aufbaut, für uns 45 Minuten lang den Hasen. Er lacht über den Scherz, der gar keiner war...
Nach 1:30 h meldet sich mein Knie. Als ich Stephan sage, dass ich nicht weiß, ob ich heute 3 Stunden schaffe, erkenne ich ein Lächeln über sein Gesicht huschen. Ihm geht es also genauso schlecht wie mir. Am Abzweig zum Parkplatz traben wir dennoch trotzig vorbei. Damit ist die Entscheidung bis zum nächsten Trinkbrunnen in 15 Minuten aufgehoben. Wie schon vor knapp drei Wochen stelle ich mir die Frage, was wirklich schmerzt : Kopf oder Knie ? Während ich darüber nachdenke, fragt Stephan, ob ich auch Probleme mit der Hüftmuskulatur habe ?

Gerade noch mit dem Gedanken anfreundend, den langen Lauf am Dienstag nachholen zu können, beantwortet Stephan ungewollt meine Frage : Es ist der Kopf, der heute unsere Muskeln lähmt !

Daher entscheiden wir uns am Trinkbrunnen, den großen Bogen zu laufen. Wir nehmen den Kampf an, der uns eine langgezogene Steigung bescheren wird. Die Gespräche werden weniger, wir verfallen in eine Art gedankenlosen Trab. Nach 2:40 h erreichen wir den Parkplatz, aber jetzt, wo wir schon so weit gekommen sind, wollen wir den inneren Schweinehund ganz besiegen und laufen noch eine kleine Runde weiter. Stephans Frage, ob es mir auch so schwer fällt, wieder vom Parkplatz weg zu laufen trifft mich wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer und führt fast zu einer temporären Muskellähmung. Aber wir halten durch und erreichen unser Ziel nach 2:52 h.
Noch völlig geschafft können wir noch gar nicht verarbeiten, wie wichtig der heutige Lauf gewesen sein könnte. Erst nach und nach wird uns klar, dass wir jetzt auch am 2. Mai dem inneren Schweinehund mit erhobenen Haupt begegnen werden können.


Sonntag, 11. April 2004 - Ruhetag


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